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Soziale Arbeit im Justizvollzug
Soziale Arbeit im Justizvollzug bewegt sich als Dienstleistung in einem Spannungsfeld zwischen dem Auftraggeber Justiz einerseits und den Gefangenen als Adressaten der Leistungen andererseits.
„Die soziale Hilfe der Justizvollzugsanstalt soll darauf gerichtet sein, die Gefangenen in die Lage zu versetzen, ihre
persönlichen Angelegenheiten selbst zu regeln.“ (§ 40 JVollzGB III)
Gemäß diesem Grundsatz arbeiten in der JVA Rottenburg zwölf Sozialarbeiter*innen in Voll- und Teilzeit.
Der Betreuungsschlüssel für eine Vollzeitkraft liegt bei ca. 70 Gefangenen.
Das Aufgabengebiet umfasst die Beratung und Betreuung von männlichen, erwachsenen Strafgefangenen im Vollzugsalltag. Dazu
gehört:
- die Durchführung regelmäßiger Sprechstunden, um die Gefangenen dabei zu unterstützen, ihre persönlichen Angelegenheiten selbst zu regeln (Case Management)
- die Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vollzugsplanung sowie bei Entscheidungen über vollzugsöffnende Maßnahmen
- das Verfassen von Stellungnahmen und Berichten, z.B. zur vorzeitigen Entlassung, Führungsaufsicht sowie für Ausländerbehörden
- Kontakte zu Angehörigen
- die Kooperation mit internen und externen Diensten und Behörden insbesondere mit der Bewährungshilfe, der freien Straffälligenhilfe und der staatlichen und freien Wohlfahrtspflege (Netzwerkarbeit)
- die Entlassungsvorbereitung, Koordination und Vorbereitung der erforderlichen Maßnahmen
Die Begleitung des Gefangenen durch den Sozialdienst während der gesamten Inhaftierung erfolgt u.a. mit dem Ziel, ihn bei der Wahrnehmung seiner Rechte und Pflichten zu unterstützen. Darüber hinaus kann die psychosoziale Betreuung des Gefangenen Krisen vermeiden und soziale Problemlagen mildern.
Der Sozialdienst motiviert den Gefangenen zur Mitarbeit am Vollzugsziel (Resozialisierung), unterstützt diesen in seiner Selbständigkeit und Eigenverantwortung sowie bei der Bearbeitung persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
Mit seiner Arbeit leistet der Sozialdienst daher einen entscheidenden Beitrag zur Resozialisierung des Gefangenen und dient durch seine Tätigkeit dem Opferschutz sowie der Kriminalprävention.
Geschäftsführende Sozialarbeiterin: Colette Götz