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Geschichte der Hauptanstalt
Die Rottenburger Anstalt steht im Vergleich zu den anderen baden-württembergischen Justizvollzugsanstalten wohl auf dem
geschichtsträchtigsten Boden. Auf dem heutigen Anstaltsgelände lag einst das Kapitol der Römerstadt Sumelocenna mit seinen
Tempeln. Einer Burg im 13. Jahrhundert folgte eine Schlossanlage. 1809 richtete der württembergische Staat ein Zwangsarbeiterhaus ein,
das 1824 zum Landesgefängnis wurde.1841 wurde das heutige Verwaltungsgebäude nebst Zellen - und Gewerbebau fertig gestellt. Ab
1884 wurde die Anstalt fortlaufend ergänzt und erweitert, sodass in der Anstalt mit ihren heute rund 20 Gebäuden die
verschiedenen Baustile des 19. und 20. Jahrhunderts vertreten sind.
Das Hafthaus 1 wurde um 1880 im Neo-Renaissance- / Neo- Klassizismus-Stil erbaut, das Hafthaus 2 wurde im Jahr 1905 im Stil des
Neo-Klassizismus fertiggestellt. 1975 wurde Hafthaus 3 in Plattenbauweise für den sog. Wohngruppenvollzug erstellt. 1879 kam der
Landwirtschaftliche Betrieb in die JVA Rottenburg. Mittlerweile ist der Hofbetrieb eine nach Bioland-Richtlinien betriebene Landwirtschaft.
Freitags von 12:30 Uhr-14:30 Uhr bietet Ihnen ein Marktstand vor der Justizvollzugsanstalt die Möglichkeit Bio-Produkte aus eigenem
Anbau einzukaufen. Heute ist die Justizvollzugsanstalt Rottenburg die drittgrößte Justizvollzugsanstalt in Baden-Württemberg
und war bis zum Ende des Jahres 2004 eine Kurzstrafenanstalt, in der in Form des offenen und des geschlossenen Vollzuges Freiheitsstrafen
bis zu 1 Jahr und 3 Monaten vollzogen wurde. Dabei bestand eine Schwerpunktzuständigkeit für ausländische Gefangene.
Darüber hinaus wurden durch Entscheidung der Einweisungskommission in Stuttgart Gefangene mit Freiheitsstrafen von bis zu 4 Jahren
hierher eingewiesen. Heute werden bis zu lebenslängliche Freiheitsstrafen an männlichen erwachsenen Gefangenen aus bestimmten
Gerichtsbezirken des Landes in der JVA Rottenburg vollzogen.